Solidarität für die streikenden Postler

Solidarität für die streikenden Postler Den streikenden Kolleginnen der Post gilt unsere uneingeschränkte Solidarität. Sie haben den Mut, einen – im Prinzip – politischen Streik zu führen. Nichts anderes ist es, wenn die heute bei der Post Beschäftigten sich dafür einsetzen, dass zukünftige Kolleginnen und Kollegen nicht zu Niedriglöhnen eingestellt werden. Wer seine Post jetzt mal nicht so pünktlich wie sonst bekommt, sollte daran denken, um was es geht. Es geht u.a. darum, dass eine ganz wesentliche Dienstleistung, die wir alle selbstverständlich und tagtäglich in Anspruch nehmen, ordentlich bezahlt wird. So, dass am Ende eines Arbeitslebens auch von der Rente noch gelebt werden kann! Wir fordern alle unsere Leser_innen auf, dem Appell der streikenden Kolleginnen der Post zu folgen, an den Vorstandsvorsitzenden, Frank Appel, heranzutreten. Schreiben Sie ihm unter F.Appel@DeutschePost.de

Auch wir, von der Redaktion der Kasseler Linkszeitung, haben uns schon mit einer kurzen Mail, die wir hier abdrucken, an Herrn Appel gewandt.

Sehr geehrter Herr Appel,
wir, die Redaktion der Kasseler Linkszeitung, solidarisieren uns mit den kämpferischen Kolleginnen der Post. Sie kämpfen nicht nur für sich, also nicht nur für den eigenen höheren Lohn. Nein, sie kämpfen auch für ihre zukünftigen Kolleginnen und für – wenn Sie so wollen – Ihre eigenen Kinder. Sie kämpfen, auch wenn es pathetisch klingt, für eine Zukunft, in der alle bei der Post Arbeitenden in Würde vom gezahlten Lohn leben können. Die Kolleginnen der Post spüren und ahnen, dass es jetzt – nach der Umwandlung der staatlichen Bundespost in eine private AG – nun darum geht, die Privatisierung durch die Auslagerung der Paketdienste zu Billigtöchtern zu Ende zu führen bzw. auf die Spitze zu treiben. Mit extremen Lohnverlusten, bis zu 30% im Verhältnis zum Lohn der heutigen Postler, sollen nun 49 Billiglohntöchter die Paketzusteller bezahlen. Und alle wissen: gelingt es nicht, die Konzernpläne zu durchkreuzen, passiert mit den Briefzustellern bald dasselbe. Der größte Logistikkonzern der Welt und der mit rund 180.000 Beschäftigen größte Betrieb der BRD steht vor einer historischen Auseinandersetzung: Den Anteilseignern und Ihnen, Herr Appel, scheinen die 3 Milliarden Euro Gewinn – das ist eine
Rendite von immerhin 8,3 % – noch nicht zu genügen. Deshalb jetzt dieser großangelegte Versuch, den Lohn bei den Kolleginnen der Post in großem Stil zu drücken. Darauf, Sie aufzufordern, den mehr als berechtigten Forderungen der streikenden Kolleginnen nachzugeben, können wir bestimmt verzichten. Aber auf den Hinweis, dass es eine Sauerei ist – wenn auch normal in Zeiten des deregulierten Kapitalismus – für die Eigner der Post die Dividende in den letzten zwei Jahren um über 20 Prozent steigen zu lassen und gleichzeitig die Postbeschäftigen in einer solchen Weise auszupressen, verzichten wir ganz sicher nicht. Mögen die Streikenden ihre Ziele erreichen! Das wünscht sich die Redaktion dieser Zeitung.

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